Der Triathlet – Zweites Date

Ich glaube, dass es das längste erste Date war, was ich je hatte. Als ich nach Hause kam, konnte ich ganz entfernt Tageslicht erahnen. Den sprichwörtlichen Silberstreif am Horizont 🙂

Wir schrieben relativ viel in den kommenden Tagen. Der Triathlet schlug vor, dass ich den draufkommenden Freitag zu ihm kommen sollte. Zwar würde in seiner Wohnung das absolute Chaos herrschen und er hätte keine Zeit zum Aufräumen, aber da er darauf die Woche im Urlaub sein würde, könnten wir uns erst ein paar Wochen später sehen. Und das gefiel ihm noch weniger als mich in seine unordentliche Wohnung zu lassen.

Er wollte für uns kochen und erkundigte sich vorher, ob es etwas gibt, was ich nicht mag (Mango) oder nicht vertrage (Avocado). Im Gegensatz zum Businesstypen machte er sich Gedanken, was mir schmecken könnte und was nicht. (Zu dem Typen wird es demnächst auch noch ein Kapitel geben.)

Als ich mein Auto parkte, bekam ich schon eine Nachricht von ihm: „Du bist richtig.“ Super! An der Wohnungstür begrüßte er mich mit einer Umarmung um kurz darauf wieder in der Küche zu verschwinden und sich weiter um das Essen zu kümmern. Es gab Steak, dazu gefüllte Zucchini und Salat. Der Tisch war bereits gedeckt, Kerzen brannten. Die Wohnung war gemütlich eingerichtet und liebevoll dekoriert. Pflanzen, Bilder, Sprüchekalender. „Hast du die Wohnung selbst eingerichtet?“, fragte ich und dachte bei mir, ob es vielleicht eher die Ex war. Nein, er habe alles selbst dekoriert. Er wurde das aber wohl schon häufiger gefragt.

Wir aßen und unterhielten uns. Dabei fand keinerlei Körperkontakt statt, was mich irgendwie irritierte. Nach der ganzen Knutscherei im Auto hatte ich was anderes erwartet. Wir räumten schließlich zusammen den Tisch ab und wechselten aufs Sofa. Dort unterhielten wir uns weiter bis er meine Hand nahm und ich an ihn heran rutschte. Er grinste mich an: „Ich wollte mich erst in Ruhe mit dir unterhalten, bevor wir übereinander herfallen.“ Und dann fielen wir übereinander her. Wir redeten viel beim Sex, über unsere Vorlieben und Abneigungen. Wir lachten, wenn etwas nicht klappte. Irgendwann war es spät geworden und wir waren beide müde. Er nahm mich im Bett in den Arm, kuschelte sich an mich und wünschte mir eine gute Nacht. Hmm, schlafen und kuscheln gleichzeitig? Das war Neuland für mich. Bisher kannte ich nur Männer, die beim Schlafen Platz und Abstand brauchten. Aber irgendwie war es auch ganz angenehm.

Am nächsten Morgen frühstückten wir in Ruhe gemeinsam und kuschelten noch eine ganze Weile auf seinem Sofa. Doch am frühen Nachmittag musste ich dann fahren, damit er seine Taschen für den Urlaub packen konnte. Während meiner Heimfahrt bekam ich das Grinsen kaum mehr aus dem Gesicht. Es war ein schönes Date gewesen.

15 Kommentare zu „Der Triathlet – Zweites Date

      1. Och, aber so mit Kerzem und allem drumherum. Und wer fragt einen schon, was man nicht verträgt beim Essen? Die meisten sind doch nur sauer, wenn man auf Allergien verweist.

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  1. Ich staune immer wieder darüber wie viele Männer anscheinend für ihre Dates kochen (und das auch noch können). Ich möchte mein Date doch beeindrucken und da fange ich bestimmt nicht an zu kochen ;-). Es ist nicht so dass ich diesbezüglich komplett unfähig wäre, aber super kochen kann ich nun mal nicht und vor allem – ich mache es auch nicht gern. Und auch in meinem Freundeskreis gibt es nur wenige Männer die sich fürs Kochen wirklich begeistern. Ich glaube in den meisten Fällen ist es klassischerweise so dass üblicherweise die Frau kocht. Ich glaube das ist bei Männern die etwas jünger sind als ich mittlerweile ganz oft anders.

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