Berlin

Seit zwei Wochen ist der Soldat jetzt in Berlin stationiert. Berlin, das bedeutet knapp 600km entfernt von zu Hause. 200km mehr, als es vorher waren. Das sind 2 Stunden Fahrzeit mehr, somit wird das Wochenende um vier Stunden kürzer.

Zwei Jahre sollen es in Berlin werden. Ich find’s scheiße. Ich find den Beruf scheiße. Ich hätte ihn doch nach links wischen sollen. Er will sich eine Wohnung in Berlin suchen, damit er nach Feierabend „nach Hause“ fahren kann und nicht nur die Etage wechseln muss. Damit er mehr als ein Zimmer hat, sich das Bad nicht mit fremden Menschen teilen muss und sich auch mal was kochen kann und nicht in die Kantine gehen muss. Ja, ich kann es verstehen. Doch wie groß ist dann die Verlockung am Wochenende dort zu bleiben und nicht Heim zu fahren?

Natürlich kann ich am Wochenende auch mal nach Berlin fahren. Ich muss am Freitag allerdings bis 16.00 arbeiten und Dank Feierabendverkehr wäre ich sicherlich nicht vor 22.00 dort. Ach tendenziell noch später, ich müsste unterwegs mindestens einen Stop zum Tanken einlegen. 600km schafft mein Auto nicht mit einer Tankfüllung, da passt nicht so viel Sprit rein.

Ihr merkt, ich bin gerade schlecht gelaunt, zumal der Soldat gerade nicht auf dem Weg nach Berlin ist, sondern immer noch dort. Richtig, er hat das Wochenende dort verbracht, weil er eine Wohnungsbesichtigung hatte und es sich deswegen für ihn nicht lohnte heim zu fahren. Und im Dezember wird es wieder so ein Wochenende geben, wo er dort drüben bleibt. Weihnachtsfeier und so.

Ich habe Angst, dass das jetzt häufiger vorkommt. Dass wir uns noch weniger sehen.

Ich weiß nicht, ob ich das will.

Ob wir überhaupt eine Zukunft haben.

36 Kommentare zu „Berlin

      1. 1. Ich habe den Raum für andere Gedanken geöffnet.
        2. Was du beschreibst, ist deine Wahrheit – basierend auf deiner Biografie. Allgemeingültigkeit hat das nicht.

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      2. Richitg gut… Vielleicht, weil man nie selbstverständlich für ein ander wird, weil man sich mehr nach einander sehnt, weil man nicht zum Alltag wird. Aber gehört der Alltag nicht zu einer Beziehung dazu?

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      3. Wie viel Alltag gehört für dich dazu? Und wie schnell?
        Berlin hat ja ein Ablaufdatum. Wie groß sind die Gefühle und die Bereitschaft, diese Zeitspanne zu überbrücken? Die Vorteile zu nutzen, die in dieser Zeit da sind und die empfundenen Defizite anschließend auszugleichen?

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      4. Ein gemeinsamer Alltag, ein gemeinsames Leben ist im Grunde Ziel einer Beziehung, oder? Dafür ist es jetzt natürlich viel zu früh, nur wer weiß was nach Berlin kommt….

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      5. Was danach kommt, weißt du ja so oder so nie. Auch eine „Nahbeziehung“ kann ganz schnell zur ungeplanten Fernbeziehung werden.

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  1. Aus meiner bescheidenen Erfahrung kann ich dir mitteilen das es klappen kann! Ich habe meinen Freund im ersten Jahr nur alle zwei Monate gesehen ^^ und wir sind immernoch zusammen! Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg! 🙂 Kopf hoch!

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      1. Das ist leider die Gefahr, wenn man mit einem Soldaten zusammen ist. Da wäre es wirklich von Vorteil wenn man fähig ist eine Fernbeziehung zu führen. Gibt es denn nicht die Möglichkeit, dass du mit ziehst? Das machen ja einige Partner von Soladaten so.

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      2. Ich finde es zu früh, um ihm hinterher zuziehen. So lange kennen wir uns noch nicht. Mal abgesehen davon habe ich mich ja gerade erst beruflich verändert und habe meine Freunde etc hier. Nein, dafür stehe ich zu sehr auf meinen eigenen Füßen als dass ich für einen Mann alles hinschmeißen würde.

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  2. ich hatte 7 jahre lang eine beziehung da haben wir uns noch weniger gesehen – alles ist möglich – guckt einfach, dass ihr unterhalb der woche auch ein paar stunden reden könnt z.b. auch mit cam 🙂

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  3. Für mich wäre das nichts (mehr). 1x für 2 Jahre mitgemacht. Nein Danke. Danach war es auch so nicht mehr wie es sein sollte. In meinen Augen kann sowas auf so eine Entfernung nicht lange halten. Oder kann schon, aber will man das? Also ich nicht.

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  4. Ich hatte bereits als Jugendliche eine Fernbeziehung – diese ging aufgrund des alters zu Ende.
    Ihr beide seid Erwachsen – ob es klappen kann oder nicht, hängt wohl immer mit den beiden Betroffenen zusammen. Ist die Liebe groß genug? Die Sehnsucht nacheinander? Und das wichtigste, habe ich genug Vertrauen?
    Wenn diese Aspekte vorhanden sind und ich auf den Partner nicht mehr verzichten möchte, dann kann es auch auf diese Entfernung klappen.
    Sind jedoch die Gefühle und das Vertrauen nicht da, kann es auch nicht klappen.

    Außerdem musst du dir für dich bewusst werden, möchtest du das? Und im zweiten schritt, möchtet IHR BEIDE diesen Schritt probieren?
    Ich denke wenn es nun auf diese Entfernung geht, dann muss die Beziehung geklärt sein, wollen es beide, stimmt das miteinander.

    Ich würde es dir wirklich wünschen, mir scheint der Soldat ein wirklich netter zu sein, ich kenne ihn jedoch nur durch deine Beiträge 🙂

    Alles Gute dir und euch 🙂

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    1. Im Grunde habe ich schon Vertrauen in ihn, aber ich bin auch ein gebranntes Kind dank Soldat 1.Arschloch 😉Ich weiß nicht, wie es mir auf Dauer mit so einer Fernbeziehung geht

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  5. Mir hat mal ein schlauer Mensch gesagt, es gebe keine Probleme, sondern nur Situationen. Und ab und an hilft diese Ansicht auch. Sicherlich ist das jetzt keine erquickliche Situation, denn da bleibt die Beziehung eben eine solche und wandelt sich nicht in den Alltag. Und irgendwann – sofern man das möchte (und auch frau) – irgendwann ist alles Alltag, was ja auch nicht negativ sein muss. Vielleicht bedarf es dieser dauernden Impulse (Trennen-Treffen-Trennen-Treffen) dann nicht mehr. Dann reicht es aus, wenn man abends nach Hause kommt und sich den Tag erzählt. Vielleicht einfach mal angstfrei anlaufen lassen und schauen wie es sich entwickelt. Interessant ist dann natürlich, wie ihr euch jeweils eine mögliche Zukunft vorstellt, auch wenn das vielleicht noch ein wenig früh ist. Aber wer weiß schon, was in euren Köpfen vor sich geht. Und vielleicht tun sich dann auch Möglichkeiten auf, in den zwei Jahre, oder danach. Kompromisse gehören zu einem Beziehungsalltag eben dazu, auf Dauer von beiden Seiten, aber eben auch ein Stück weit individuelle Freiheiten. Das alles, scheint mir, müsst ihr ohnehin noch ausloten.
    Nur ein paar Gedanken aus der Ferne ohne Anspruch auf Richtigkeit.
    Alles Gute und Grüße!

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    1. Danke für deinen Kommentar. Das ist so ein Dilemma mit der Zukunft. Eigentlich ist es zu früh, um groß zu planen und darüber zu sprechen. Andererseits sollten wir das tun, damit ich überhaupt weiß, wohin die Reise geht. Will er dauerhaft quer durch Deutschland versetzen lassen? Oder möchte er mal sesshaft werden? Letzteres wäre mir wichtig. Denn über Jahre eine Fernbeziehung macht wohl keinen Sinn.

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      1. Ein grundsätzliches Dilemma, es ist irgendwie immer zu spät oder zu früh, es passt nie. Meine bescheidene Lebenserfahrung ist allerdings, dass zu spät die ärgerliche Variante ist, was sicherlich an meiner eigenen Erziehung liegt, die äußerst autoritär geprägt war und mich dahingehend beeinflusst hat, dass ich leider meist zu lange warte bis ich reagiere. Bis zum heutigen Tag. 😦 Von daher: es ist nie zu früh. Auf der anderern Seite: wäre ich der Mann/Soldat/Loverboy/Typ/Partner und würde ich während des Umzugs mit dieser Thematik (massiv) konfrontiert werden, würde ich mich vielleicht unter Druck gesetzt fühlen. Also doch abwägen aber das Thema nicht vergessen oder ignorieren. Vielleicht mal ansprechen, wenn alles in geordneten Bahnen verläuft. Evtl. geht ihr ja mal länger als ein Wochenende zusammen weg oder oder oder. Man hört nie auf sich kennenzulernen, immer wieder kommt eine neue Facette des Partners zum Vorschein.
        Falls bei dir unterschwellig auch euer Alter in Bezug auf eine gemeinsame Zukunft eine Rolle spielt, würde ich das noch entspannt zurückstellen – in meinem näheren Umfeld hat sich für einige End-Dreißiger noch viel bis sehr viel, eigentlich alles ergeben.
        Mal wieder nur ein paar Worte, ich lege Wert darauf, dass das nur meine Meinung ist und nicht die absolute Wahrheit, denn jede Biographie bzw. Erwartungshaltung ist verschieden und ich kenne dich ja nur von den Blogbeiträgen und trete hier ja nur als anonymer Freak auf.
        Viele Grüße und gute Entscheidungen!
        P.S.: Berlin hat einen klasse Marathon, derzeit läuft die Bewerbungsphase….
        🙂

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      2. Danke für deinen Kommentar. Das Thema ist mir wichtig, aber im Moment ist es wohl nicht unbedingt der richtige Zeitpunkt.
        Der Berlin-marathon würde mich theoretisch reizen, allerdings trainiere ich nicht gern im Sommer. Das hat mir die Vorbereitung für Köln gezeigt. Und das Thema Laufen kann ich fürs Erste eh auf Eis legen. Siehe neuer Beitrag.

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      3. Er hat eigentlich nicht viel von sich preisgegeben was er wirklich will. So kann es einfach nicht funktionieren er hat dich total im unklaren gelassen, eigentlich unverschämt. Du siehst ich lese immer wieder rein. Aber jetzt bist du ja mit knuffel zusammen und hast den Soldaten hoffentlich vergessen. Ich muss mich Mal losreißen hier

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  6. Und wie wäre es, der Liebe wegen nach Berlin zu gehen? Und noch weiter, bis ans Ende der Welt? Wärst nicht die Erste. Und Berlin ist klasse!

    Gilt umgekehrt übrigens auch für ihn. Menschen, die einander lieben und ihr Leben miteinander verbringen wollen, nehmen alles mögliche auf sich, damit das klappt. Manchmal muss man einfach etwas mutig sein.

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  7. Hat er sich überhaupt dazu geäussert, ob er sich vorstellen kann, mit dir eine Zukunft zu haben, bzw hat er gesagt, dass er dich liebt und bei dir bleiben will, man könnte die eigene Wohnung in Berlin auch als Flucht verstehen, abgesehen jetzt vom beruflichen Umzug. Also ich wurde ihm nicht nachreisen. Nicht dass du dann enttäuscht bist, wenn er dort allein sein will 😶

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  8. Ich persönlich würde nichts überstürzen. Einfach mal laufen lassen, dem Fluss des Lebens die Möglichkeit geben, die weitere Entwicklung sichtbar und erkennbar zu machen – dann eine Entscheidung treffen.
    Ich würde auch keinen Druck machen, soll heißen, ihn jetzt zu einem Statement drängen, damit er nicht das Gefühlt hat, festgenagelt zu werden. Lass die Dinge laufen und bleib locker! Das Leben wird dir zeigen, was es von dir / von euch will. Das ist meine Meinung, aber schlussendlich bleibt es deine Entscheidung. Jedenfalls wünsche ich dir nur das Beste!
    LG
    Milla

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    1. Ich denke, dass wir über den groben „fahrplan“ schon reden müssen. Kann er sich vorstellen überhaupt sesshaft zu werden? Er liebt seinen Beruf; inwiefern kann er auf die ständigen neuen Herausforderungen durch Standortwechsel verzichten? Nur irgendwie weiß ich nicht, was der richtige Zeitpunkt für so ein Gespräch ist…

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      1. Ja, das verstehe ich, man möchte sich irgendwie absichern, eine klare Linie im Voraus erkennen, bzw. wissen, woran man ist; überhaupt wenn man bereits ein „gebranntes Kind“ ist. Das kann ich nachvollziehen. Unbewusst strebt man innerlich nach Sicherheit, auch nach Kontrolle, damit Situationen nicht entgleiten oder dass man sich rechtzeitig dagegen wappnen kann. Aber wie so oft, lässt sich das Leben nur ungern in die Karten blicken – ein bestimmtes Risiko bleibt immer bestehen, auch wenn man glaubt, an alles gedacht zu haben, alles Mögliche im Vorfeld geklärt, alle Unsicherheiten beseitigt zu haben.

        Meine Meinung ist auch, da er derjenige ist, der wegzieht, sollte auch er sich als Erster zum Thema Zukunft mit dir äußern.
        Oder hat er schon angedeutet, bzw. gefragt, ob du bereit wärst, mit ihm nach Berlin zu gehen, weil er sich das wünschen würde?
        Das wäre eine klare Sprache.

        Was aber auch sein kann, er traut sich das nicht zu fragen, weil er denkt, dass du hier nicht alles für ihn und nur für ihn aufbegen würdest, also er befürchtet eher eine Absage von dir und das wiederum würde ihn traurig machen.

        Aber es gäbe noch eine Variante: Er fragt dich deshalb nicht, weil er seinen eigenen Gefühlen noch nicht ganz traut, er ist selbst nicht sicher, ob er die Beziehung mit dir vertiefen sollte oder sie lieber nur so dahinplätschern lassen sollte (sprich: Fernbeziehung). Schließlich gibt es in Berlin viel zu erleben, neue Umgebung, neue Menschen, viele Veranstaltungen, viel Spaß, die Reize der Großstadt eben.
        Vielleicht denkt er, dass er sich gehemmt fühlen würde, wenn er sich auf dich, auf die Beziehung mit dir jetzt schon festlegen würde – hier, wenn du zurückbleibleibst, oder in Berlin. wenn du mit ihm mitgehst.
        Er lässt also lieber alles in Schwebe, bis er sich alles in Berlin „angeschaut“ hat. Bis es sich für ihn herauskristallisiert hat, welche Richtung er mit dir einschlagen möchte: Fernbeziehung oder mit dir zusmmen in Berlin.

        So wären meine Gedanken zum Thema, bzw. mein persönliches Gefühl.
        Wenn du ihn als Erste darauf ansprichst, fühlt er sich vielleicht gleich eingeengt und glaubt, du willst ihn festnageln. Nun, was tut er da? Mein Gefühl sagt mir, dass er dir eine ausweichende Antwort geben wird, weil er dich nicht verletzen möchte, er will dir nicht weh tun. Aber er will mit dir auch nicht Schluss machen, er möchte, dass eine Hintertür offen bleibt, wenn er nach Berlin geht.
        Also ich vermute eher, dass er sich jetzt noch nicht festlegen wird und darauf hofft, dass du großzügig genug bist, ihm einen Vorsprung zu gewähren, um alles in Ruhe, erst im Alleingang in Berlin zu erkunden.

        Aber natürlich kann ich mit meiner Analyse auch falsch liegen, schließlich kann ich ihn nur anhand deiner Blogbeiträge halbwegs einschätzen. Dir selbst sollte es also wesentlich besser gelingen, dich in ihm, in seine Situation hineinzuversetzen; du als Krebs, bist ja ein totaler Gefühlsmensch. Vielleicht hältst du nichts von Sternzeichen, doch meiner Ansicht nach, kann man sich an den Grundeigenschaften der Sternzeichentypen ziemlich gut orientieren. Also nicht nach dem, was in den Horoskopen steht; das ist alles uninteressant und teilweise erfunden.
        Skorpionen hatte ich persönlich als zwar gefühlvoll, aber berechnend, rachsüchtig und besitzergreifend, voller Eifersucht erlebt. Aber das ist, wie gesagt, meine persönliche Erfahrung. Muss nicht auch die deine sein.
        Ich wünsche dir das richtige Gespür und alles Gute!
        LG
        Milla

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  9. There is freedom waiting for you,
    On the breezes of the sky,
    And you ask „What if I fall?“
    Oh but my darling,
    What if you fly?

    Erin Hanson

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