Die letzten langen Läufe

Ich sollte euch mal wieder auf den aktuellsten Stand bringen, was mein Training betrifft (und viel anderes passiert bei mir aktuell auch nicht). Ende März kamen bei mir die ersten Tempodauerläufe dazu: Verhältnismäßig kurze Läufe mit hohem Puls (bis 170bpm). Puh, schwierig, meine Beine mussten ganz anders arbeiten um dieses Tempo zu erreichen und zu halten.  Und leider war ich mit dem Puls langsamer als gedacht; ich hatte gedacht, dass ich mit so einem hohen Puls sicherlich eine Pace von 5:20 laufen kann. Nö, kann ich nicht. 5:30-5:40 sind möglich, also genau das Tempo, welches ich beim Marathon laufen wollte. Aber ich bezweifle, dass ich dieses Tempo auf 42,195km halten kann; dass ich über vier Stunden mit so einem hohen Puls laufen kann.

Letzte Woche hatte ich meinen ersten richtig schlechten Lauf. Ihr erinnert euch? Ich war auf der Hochzeitsfeier gewesen, den ganzen Tag in hohen Schuhen gelaufen, getanzt, getrunken. Viel getrunken, auch viel Wasser, zu jedem Schnaps ein Wasser. Und ich habe viel Wasser getrunken 😉 Und Bier, aber Bier ist ja isotonisch. Morgens um 5 Uhr war ich zu Hause, habe bis mittags geschlafen. Meine Füße waren immer noch müde und schmerzten, doch es nutzte ja nichts, ich musste laufen. Nach einem späten Frühstück ging es los. Mittlerweile waren es draußen 25°C und die Sonne schien. Voll mein Wetter – nicht!

Schon nach dem ersten Kilometer wusste ich, dass dies nicht mein Lauf werden würde. Der Puls schoss hoch, an GA1 (=ganz niedriger Puls) war nicht zu denken, so langsam konnte ich gar nicht laufen. Scheiß auf den Puls, ich wollte nur irgendwie die Kilometer abspulen. Nach 17km die erste Gehpause um irgendwie den Puls zu beruhigen, nach 22km hatte ich kein Wasser mehr in meinen Trinkflaschen. Nichts ging mehr, Akku leer. Mittlerweile lief ich an einer Hauptstraße entlang, weil der Weg etwas (2km) kürzer war als meine geplante Strecke. Ich kam an einem Haus vorbei, wo gerade Leute im Garten waren. Dort bettelte ich um Wasser 😀 Gott, ging’s mir schlecht! Ich trabte wieder ein paar hundert Meter und kapitulierte. Keine Chance! Ich entschied mich das Training zum Spaziergang umzufunktionieren. Das Wetter war ja schön, das musste man ausnutzen (Achtung: Galgenhumor). Ich hätte mir natürlich auch ein Taxi rufen können oder einen lieben Freund, der mich abholt. Aber das war mir zu doof. Also ging ich spazieren, Kilometer um Kilometer. Was war ich froh, als ich zu Hause war.

 

Ich hatte echt Angst, dass der Lauf gestern ähnlich verläuft. Dass ich wieder unterwegs sterbe. Doch das Wetter war besser für mich. 13°C und bedeckt – perfekt. Zum Teil war meine Pace sogar gut unter 6min, nur auf den letzten Kilometern habe ich etwas Zeit verloren. Da wollte mein Kopf auch nicht mehr laufen, zumal ich mich leicht in der Distanz verschätzt hatte. Ich war fast zu Hause, doch mir fehlte noch ein Kilometer. Also noch mal am Haus vorbeilaufen, die Straße hoch, wieder zurück. Mist, noch 50m! Also noch mal ums Haus herum. Passt!

 

Samstag, 24.03

Soll: 30km, Puls <153

Haben: 30km, Pace: 6:25, Puls: 149

 

Montag, 26.03.

Soll: 15min einlaufen, 10km Tempolauf (Puls 153-170), 15min ausl.

Haben: 12,46km, Pace 5:30, Puls 159 (hab beim ein- und auslaufen gekürzt und alles zusammen abgestoppt, das verfälscht die Werte)

 

Donnerstag, 29.03.

Soll: 15km, Puls <153

Haben: 18,21km, Pace 6:01, Puls 146 (Hier hat meine Uhr zum Schluss gesponnen, die ist eine ganz andere Strecke gelaufen als ich, zT in einem Tempo von 1:39 😀

 

Samstag, 31.03.

Soll: 15min einlaufen, 15km Tempolauf (Puls 153-170), 15min ausl.

Haben: 15,01km, Pace 5:42 (Auf der Marathondistanz sind das mehr als 4Std), Puls 169

 

Montag, 02.04.

Soll: 15min einlaufen, 10km Tempolauf (Puls 153-170), 15min ausl.

Haben: 10km, Pace 5:36, Puls 166

 

Mittwoch, 04.04.

Soll: 15km, Puls <153

Haben: 15km, Pace 6:13, Puls 152

 

Freitag, 06.04.

Soll: 15min einlaufen, 10km Tempolauf (Puls 153-170), 15min ausl.

Haben: 10,04km, Pace 5:35, Puls 168 (und 99 Höhenmeter)

 

Sonntag, 08.04.

Soll: 34km, Puls<153

Haben: 31,83km, Pace: 7:21, Puls 150 (dat war nix)

 

Mittwoch, 11.04.

Soll: 15min einlaufen, 10km Tempolauf (Puls 153-170), 15min ausl.

Haben: 10,00km, Pace 5:33, Puls 166

 

 

Donnerstag, 12.04.

Soll: 15km, Puls <153

Haben: 15,19km, Pace 5:51 (Yeah!), Puls 153

 

Samstag, 14.04.

Soll: 35km, Puls <153

Haben: 35,01km, Pace 6:03, Puls 152

8 Kommentare zu „Die letzten langen Läufe

  1. Ganz schönes Pensum, aber für Marathon muss das natürlich auch.

    Ich drücke alle Daumen! Bei mir sind’s noch vier Wochen bis zum Halbmarathon und im heutigen Lauf konnte ich mein geplantes Halbmarathon-Tempo über 10km durchziehen – die vielen langen, niederpulsigen Einheiten der letzten vier Wochen und die Intervalltrainings zeigen Früchte.

    Nebenbei: Nach der Hochzeit, Trainingsplan hin oder her, wäre ich nicht gelaufen, glaube ich.

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    1. Jetzt darf ich erstmal entspannen, nur noch kurze läufe, maximal 21km.
      Ich bin gespannt, wie der Halbmarathon bei dir läuft 😊 es ist echt wahnsinn, wie sich „langsam“/ niederpulsiges laufen auszahlt

      Den Lauf nach der Hochzeit hätte ich mir sparen sollen, oder auf einen anderen Tag legen sollen. Da habe ich wohl meine Fähigkeiten überschätzt 😉😉

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      1. Mein Mann ist der festen Ansicht, dass mein niederpulsiges Laufen (also unter 70% Herzfrequenz-Reserve, das dürften Deine 153bpm Limit ja auch in etwa sein) immer noch verdammt schnell ist 😉 Für ihn ist das auch so – aber kommt vielleicht noch, wenn er mehr läuft.

        Meine Monatsmittel-Diagramme behaupten, dass ich seit Dezember (also seit ich den Handgelenkspulsmesser habe) monatsgemittelt bei maximal 155bpm über all mein Training lag, bei kleinem Anteil an hochintensiven Einheiten dürfte das auch bei dem allergrößten Anteil der Trainingseinheiten unter 153bpm bedeutet haben – und ja, das zahlt sich aus wie verrückt.

        Ich harre schon Deines Berichts vom Marathon – die Cousine meines besten Freundes läuft übrigens auch in Hamburg mit.

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