Samstag, 14.01.17
Soll: 15km, ruhiges Tempo Haben: 16,56km, 1:47:21 (6:29min/km), Puls: 147
Der erste lange Lauf. Naja, lang ist relativ, wenn man bedenkt was da noch kommt. Aber diese Woche ist es zumindest der längste Lauf. Bei 0°C und Sonne (yippieh, es gibt sie noch) lief ich los. Ich hatte meine Mütze vergessen, also war es erst etwas kalt am Kopf. Es war ein schöner und entspannter Lauf: Musik in den Ohren, die Gedanken fließen lassen, einfach nur laufen, laufen, laufen – ein Fuß vor dem anderen.
Es war ein leichter Wind zu spüren, der aber ziemlich eisig war, wenn er von vorne kam. Ich war dick eingemummelt – abgesehen von der Kopfbedeckung – was wirklich die beste Wahl war. Nur bei Rückenwind schob ich meine Ärmel hoch, weil ich mir etwas Abkühlung verschaffen wollte. Dann konnte ich auch mal einen Blick auf meine GPS-Uhr werfen. Das Tempo hielt ich ziemlich konstant bei 6:30min/km. Perfekt! (Jaha, wenn keiner dabei ist, kann ich auch mein Tempo laufen.)
Wenn ich nicht in Bewegung bleiben müsste, wäre so ein Lauf eigentlich die ideale Tour um Fotos zu machen. Ich habe so viele schöne Motive gesehen: Wiesen, auf denen das Wasser steht, teils gefroren, teils kräuselte sich die Oberfläche im Wind. Ein Schwarm Wildgänse. Ein Bussard… wobei ich letzteres Vogelvieh nicht ausstehen kann. Vor ein paar Jahren erlebte ich folgende Geschichte:
Es begab sich zu einer Zeit als sämtliche Lebewesen, sowohl Mensch wie auch Tier, im Wahn der Frühlingsgefühle durch die Welt irrte. Alle außer mir natürlich. Die Menschen liefen Händchenhaltend durch die Wiesen, Karnickeljunge hopsten über die Äcker und die Vögel zwitscherten brütend in den Bäumen. Nur ich joggte einsam durch die Felder. Über mir sah ich einen Greifvogel kreisen und dachte noch bei mir: „Ach, sieht man auch eher selten.“ Und „Oh, der fliegt aber tief!“ Der Vogel landete im Baum und ich verlor ihn aus den Augen. Als ich den Baum unterquerte bekam ich mit einem Mal einen Schlag an den Hinterkopf und ich duckte mich reflexartig auf die Straße. Als ich wieder aufblickte, sah ich wie der Bussard auf einem Acker landete. „Spinnst du?“, schrie ich den Vogel an. Als wenn der antworten würde…
Glücklicherweise war ich mit dem Schrecken und Kopfschmerzen davon gekommen. Wenn man die Begriffe Bussard und Jogger in einer Internetsuchmaschine eingibt, kann man so manche Horrorgeschichte lesen. Vor allem wenn man sich die Fotos dazu anguckt… Ich habe wirklich Glück gehabt. Seitdem habe ich vor den Viechern Angst und ich beobachte den Himmel wenn ich unterwegs bin. Monate nach dem Vorfall bin ich jene Strecke erneut gelaufen. Ich hatte gedacht, dass es ungefährlich sei, da die Brutzeit vorbei war (wahrscheinlich wollte der Bussard damals sein Gelege verteidigen). Ich habe den Vogel nur gesehen, aus weiter Entfernung. Nein, da konnte ich nicht weiterlaufen. Ich drehte um und lief einen Umweg. Seitdem meide ich diese Strecke!
Dieser „Zusammenstoß“ ist jetzt drei Jahre her, trotzdem bleibt das flaue Gefühl im Magen wenn ich Greifvögel sehe. Heute war der Vogel weit entfernt. Wenn das Frühjahr kommt sollte ich vielleicht mit Helm laufen 😀 Abgesehen von dieser negativen Erinnerung war es aber ein schöner Lauf. Hat Spaß gemacht!
Anmerkung: Im Titelbild seht ihr einen Bussard, den Alois Absenger fotografiert hat. Danke, dass ich das Bild verwenden darf 🙂
Hoppala! Da hab ich ja eine Art Déjà-vu… bei mir ists nun vielleicht 6 oder 7 Jahre her, dass mich ein Bussard frisiert hat. An ruhiges Laufen, wenn ich einen solchen tollen Vogel sehe, ist leider nicht mehr zu denken…
Aber ich sollte dennoch meine Lauferei mal wieder reaktivieren.
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Juhuu, ich bin nicht die einzige 😉
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